14 Feldpostbriefe Minenwerfer-Kompagnie 251, 1917/1918

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Veertien Feldpostbrieven en -briefkaarten van Pionier Fritz Gädtgens aan zijn ouders in Hamburg, tussen november 1917 en februari 1918. Gädtgens is ingedeeld bij Minenwerfer-Kompagnie 251 van de 51e Reservedivisie. Deze divisie is van half oktober tot half december 1917 in rust in de regio Vouziers, na een frontperiode bij Verdun. Vanaf 17 december begint een stellingperiode in de Champagne, tussen Tahure en de Butte du Mesnil. Vlak daarachter liggen de lagers van Ripont waar Gädtgens ook verblijft.
In zijn brieven van 31.1.18 en 26.2.18 refereert Gädtgens aan de gevechten bij de Butte du Mesnil, in het bijzonder de Franse aanval op de Wetterecke op 13.2

1. Briefkaart

Kgl.Preuss.Minenwerfer-Kompagnie 251
13.11.17

Frau M. Gädtgens
Hamburg 19
Bismarckstr. 17 II

Absender Pionier Gädtgens 251.M.W.K.

Geschrieben den 13.11.1917

Liebe Mutt !
Gestern habe ich Hurra geschrieen, erhielt Euer lieben Paket 95. Für alle die schönen Sachen vielen dank. Schickt mir nur keine Wollsachen wie Strumpfe und auch den [Sweater] nicht. Ich hatte doch schon damals gesagt, daß ich von der Kompagnie aus 1 Wolljacke und 2 Paar Strümpfe erhalten werde. Bin sonst gesund und munter was ich auch von Euch hoffe. Hoffentlich hat Ihr meine übrigen Post erhalten. Viele herzliche Gruße. Euer Fritz

2. Briefkaart

Geschrieben den 15.11.17  (17.11. erhalten) (18.11. beantwortet)

Liebe Eltern!
Erhielt d. letzten Tage von Euch B.J. und H.F. für die vielen dank. Hatte gestern viel Dienst. Morgens müßte ich an der “Küche” Kartoffeln schälen. Nach dem Essen waren wir grade beim Skat, da mußte ich wieder mit nach Rancourt u. Muni verladen. Schickt mir bitte bald mal etwas Briefpapier, ist hier sehr knapp. Bin sonst gesund und munter. Viele herzliche Gruße. Euer Fritz

3. Briefkaart

Geschrieben den 17.11.1917           (20/11 erhalten)

Liebe Eltern!
Gestern abend erhielt ich viel Post von Euch, zu der ich mich sehr erfreute. Erhielt Brief von Papa mit Karte von Justerburg. Die Woche mit Brief von Mama. Den Roman in der Woche lesen wir hier mit mehr Mann. Papas Zeilen werden wahrscheinlich morgen beantworten, da wir immer jetzt strammer Dienst haben. Und Blinkerdienst. Hoffe Euch gesund und Munter. Viele herzliche Gruße. Fritz
N.B. Wie denkt Ihr über Rußland?

[annotatie: Die Woche is een tijdschrift]

4. Brief

Condé b. Vouziers, 26.11.17  (29/11 erhalten) (beantwortet 2/12)

Liebe Eltern!
Erhielt gestern Abend im Zuge beim abtransport von Conde Bulson Sedan nach Condé bei Vouziers. Euer Paket 96 für das vielen dank. Erhielt es grade zur rechten Zeit. Hatten 2 Stunden marschiert bis Sedan. Dort in einer starken Schneeflage unsere Fahrzeuge verladen. Der erste Schnee dies Jahr. Um 8.00 abgefahren. 12.30 nachts in Fritzi [Vrizy] angekommen. Dort die Wagen wieder abgeladen wobei uns noch einer zwischen Eisenbahnlore und Rampe kam, den wir mit lg Balken als Hebel wieder rausholten. Dann nach Condé marschiert und auf einem Boden (Eiskeller) einquartiert. Heute besseres Quartier erhalten. Schicke gleichzeitig mit diesem Brief Paket mit kaputten Kneifer ab. Schimpft mich nur ordentlich aus im nächsten Brief. Sonst gesund und munter. Herzl. Gruße Fritz.
Keine Wollsachen mehr schicken!!!!
Für die Walasko extra vielen Dank
Kann Euch condensierte Milch besorgen!!

annotatie: Walasko Waldorf-Astoria sigaretten

5. Brief

Condé b. Vouziers, 30.11.17  (Montag 3.12.17 erhalten)

Liebe Eltern!
Gestern erhielt ich Papas Karte mit der Nachricht daß die Augengläser am nächsten Tage auf den Marsch gesetzt wurden. Hoffentlich habt Ihr aber dieses noch unterlassen da ich den Kneifer auch nach Euch abgeschickt. Ich kann Euch auch mitteilen daß wir heute sozusagen den Grundungstag des Messtrupps der M.W.K.251 haben. Heute morgen beim Antreten zum Dienst wurden wir mit 6 Mann rausgesch[ ] und machen seit heute Messtruppdienst. Es gefällt mir sehr gut dabei, denn der Dienst ist lange nicht so eintönig und langweilig sondern sehr interessant. Heute abend wurde bei uns das Gerucht rumgetragen daß mit Russland Waffenstillstand hergestellt ist und drahtlose Verbindung zwischen Berlin und Petersburg. Das letztere scheint sich zu bewahrheiten. Viele herzliche Gruße. Euer Fritz.

6. Brief

Condé d. 1.12.17  (4.12. erhalten) (6.12. beantwortet)

Liebe Mudl!
Ich komme dir mal wieder mit einer Bitte oder viel mehr ich wollte dich bitten mir so bald wie möglich wenns geht sofort nach Erhalt dieser Zeilen mir 1 Hemd und 1 Unterhose zu schicken da ich mit meiner Wäsche wie du auch schon ganz richtig auf Urlaub meintest, nicht auskomme. Mir gehts sonst tadellos. Gehe wahrscheinlich morgen ins Theater nach Vouziers. Es gibt “der Herr, Senator”
Hoffe bald wieder Nachricht von Euch zu hören und verbleibe mit vielen herzlichen Grußen. Euer Fritz
NB  Nachträglich d. Herz. Gluckwunsch z. Hochzeitstage

Theaterzettel zur Aufführung des Lustspiels “Der Herr Senator” von Franz von Schönthan und Gustav Kandelburg, in der Spielzeit 1895/96 des Herzoglichen Hoftheaters in Meiningen

7. Brief

Condé d. 13.12.17  (18.12. erhalten)

Liebe Eltern!
Habe diese Tage viel Post besonders Pakete erhalten. Gestern 98/99 mit Wäsche, sowie Weihnachtspaket von x, heute Paket 100 mit langersehntem Kneifer, sowie Brief vom Sonntag. Betreffs der Brille schreibe ich noch näheres. Seife geht Euch in den nächsten Tagen zu. Mir gehts großartig, denn ich kann über nichts klagen, höchstens könnten wir mehr Essen haben. Es gibt jetzt wohl auch bald mehr Lohnung. Wird auch hohe Zeit, denn mit 5,30 kommt kein Mensch mehr aus. Komme mit dem Messdienst fein zurecht sodaß mir der Schwindel viel Spaß macht. Viele herzliche Gruße und vielen dank für die Post. Euer Fritz.

8. Brief

Condé d. 15.12.17  (17.12. erhalten)

Liebe Eltern!
Sende Euch von hier viele herzliche Grüßen. Bin gesund und munter und will da ich grade Zeit habe, wegen der Brille schreiben. Ich meinte eine randlose Brille. Wegen der Gläser will ich Euch einen Vorschlag machen. Erfragt Euch mal den Preis dieses Brillengestells und schreibt es mir. Punktal-Gl. befrage ich dann und schicke sie Euch, falls die ganze Sache nicht zu teuer wird. Wäsche habe ich genugend und auch dick genug. Euer Fritz.

9. Briefkaart

Liebe Eltern!

Geschrieben, den 26.Dezember 1917  (31.12. beantwortet)
Während ich diese Karte schreibe sitzt Ihr wahrscheinlich mit Großvater und Tante Tilly gemütlich unterm Thannenbaum und gedenkt Eurer beiden Pionieren. Ich sitze während dessen in einer dunklen Baracke im Lager in einer Reservestellung, nachdem wir mit 3 Mann den ganzen Tag vorn rumgelaufen haben und gemessen haben, bei Schnee und strenger Kälte. Dafür habe ich aber gestern an einem Kaffeeklatsch teilgenommen, bei dem richtiger, echter Milch, Bohnenkaffee und Kuchen kredenzt wurden. Vielleicht noch 2 Tage und dann gehts wieder zurück ins Ruhelager zum Ausruhen. Vorher schreibe ich nicht wieder und wunsche Euch ein lauter Prosit Neujahr.
Viele herzliche Gruße Fritz

10. Brief

26.1.18  (29.1. erhalten)

Liebes Mudl !
Heute erhielt ich Paket 106 mit Strumpfen, Zigaretten und Zahnpasta, wofür vielen dank. Habe nun aber 2 Stücken Zahnpaste. Mit einem Stück komme ich [12] Tage aus. Soll ich Euch nun das andere Stück wieder zurückschicken? Wie gehts denn mit der Seife? Kommt Ihr damit eine Zeitlang aus? Bin sonnst gesund und munter und sende Euch viele herzliche Grußen. Euer Fritz.
Hat Gudel gar keine Zeit zum schreiben

11. Brief

Brières 29.1.18  (1.2. erhalten)

Liebe Eltern!
Schreibe Euch in aller Eile, gleich gehts Licht aus. Erhielt von Euch Woche BJ, H.f, wofür vielen Dank. Von Paul Brief mit Photographie erhalten. Sind beide noch gesund und munter. Aller herzlichste Gruße. Fritz.
N.B. Mama soll mit Ihrem Arm lieber zu Dr. Kontzer gehen. Fr.
Vorm. kommt Brief von Gudel und werde ein Mann !

Houten barak in één van de Lagers in Brières

12. Brief

Brières, den 30.1.18  (2.2. erhalten)

Liebe Eltern !
Heute erhielt ich Eurer lieben Brief vom Sonntag, den wir hier draußen nicht besser verlebt haben, wie sonst alle Tage. Nur in die Kompagnie Geschichte ist er mit schwarzen Buchstaben tief eingegraben, denn hatten durch einen Unglücksfall und durch einen Volltreffer für uns sehr schwere Verluste. Jetzt fehlen wieder Verschiedene mit denen man Freud und Leid von Anfang an durchgekostet hat. Bei uns war etwas los, wie Ihr vielleicht schon aus dem Heeresbericht (deutsch und franz.) gelesen habt. Jetzt ists wieder ruhig. Höre eben, das Lindenau das Seeräuberband bekommen hat, wozu auch ich ihm gratuliere. Die Zigaretten Sache bringe ich schon in Ordnung, wenn er kommt. Er wird mir wohl viel zu erzählen haben. Sonst gesund und munter. Herzl.Gruße Fritz
Gleichfalls Onkel Karl.

Champagnelandschap bij Ripont, en tussen Tahure en Butte du Mesnil

13. Brief

Brières den 26.2.18  (3.3. erhalten)

Liebe Eltern!
Wenn ich es Euch auch in mancher Beziehung nachdenken kann, wenn Ihr Euch um uns Jungs sorgt, so müßt Ihr es auch nicht übertreiben, denn bis jetzt sind wir noch beide gesund und munter. Seht mal Ich bekomme die nächsten Tage auch keine Post, da wir von unserer Feldpoststation ab sind. Um nun auf die Tage vom 12-16. zurück zukommen. Wo ich da in dem Lager von R. [Ripont of Rouvroy?] war hatte es wenig oder gar keine Gefahr. Wenn ich mit dem Leutnant vor mußte, war es natürlich dicke Luft, aber Ihr müßt bedenken, daß der Offizier auch getroffen werden konnte und sich in folge dessen auch vor sah. Dann kennen wir die Gegend und die Schießmanieren des Franzmanns ganz genau. Wenn Ihr diesen Brief erhaltet, sind wir hoffentlich in der Etappe.
Nah immer den Kopf hoch und keinen trüben Gedanken. Aller herzlichste Grüße Euer Fritz

Gevechten bij de Wetterecke 13-2-1918 (Butte du Mesnil) en gevechtsloopgraaf bij Tahure

14. Brief

Brières den 26.2.18  (3.3. erhalten)  (3.3. beantwortet)

Liebe Eltern!
Eben vom Singen zurückkommend will ich Euch gleich erst mal schreiben, denn der Wink mit dem Zaunpfahl den ich gestern mit den Kürzbriefen erhielt, war deutlich genug. Ich bin gesund und munter und zu Befürchtungen irgend welcher Art liegt kein Anlaß vor. Kommen diese Tage wahrscheinlich ganzig Ruhe. Eure Grüße an Untffz. Lindenau habe ich ausgerichtet. Seine Antwort folgt persönlich. Hoffe Euch gesund und munter. Herzlichste Grüße Fritz.
Ich habe es wohl im letzten Brief vom x  ein wenig zu schlimm beschrieben

Gestatten Sie, daß auch ich Ihnen bei guter Gesundheit die besten Grüße sende
Ihr getreuer W. Lindenau

 


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